Samstag, 22. September 2012

Manfred Dietenberger: Das Schattenkabinett aus Gütersloh - Der Bertelsmann Verlag

Das Bertelsmann-Institut CAP [...] trägt mit seinen Vorschlägen zur weiteren, verstärkten Militarisierung bei und liefert mit kriegerischen Denkschablonen die Legitimation von außereuropäischen Einsätzen deutschen Militärs. Demokratisches Denken ist diesem Elite-Netzwerk fremd, seine Denkschablonen sind mit denen der Militärs voll kompatibel. Die Bertelsmann-Stiftung und das Centrum für angewandte Politikforschung mit nahezu 400 Mitarbeitern sind dem kleinen wissenschaftlichen Dienst des Bundestags und allen anderen öffentlichen Instituten weit überlegen.
Die Finanzmittel für ihre überaus umtriebigen Aktivitäten ergattert sich die Stiftung durch den Status der Gemeinnützigkeit. Dies erlaubt es ihr, die Millionengewinne des Bertelsmann-Konzerns der Steuer zu entziehen. Daher ist es an der Zeit, dass öffentlich diskutiert wird, ob der Bertelsmann-Stiftung nicht der Status der Gemeinnützigkeit aberkannt werden muss.
(Aus: lunapark 21, Heft 19, Herbst 2012, S. 54-55)

Kommentar von Steffen Roski: Die Pointe liegt darin, dass die Bertelsmann Stiftung durch die steuerliche Begünstigung eine quasi öffentliche Einrichtung, ein Public Think Tank, ist. In der Tiefenstruktur wird erkennbar, wie Kapital und Staat miteinander verschmelzen. Politik wird gleichsam privatisiert.


Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.

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