Montag, 11. Februar 2013

VALENTIN GROEBNER: Muss ich das lesen? - Utopien universaler demokratischer Ideenverbreitung gibt es viele. Wie aber funktioniert wissenschaftliches Publizieren in der vernetzten Gesellschaft tatsächlich?

Wenn Sie Ihren Beitrag - Blog, Rezension, Essay - wirksam machen wollen, dann gibt es zwei simple Kontrollfragen. Wer bin ich, und für wen ist meine Mitteilung bestimmt? Die zweite Kontrollfrage ist noch kürzer. Was müssen meine Leser nicht mehr lesen, weil sie mich gelesen haben? Denn Wissenschaft kann gar nichts anderes sein als Verdichtung von Information. Ästhetische Formen sind dabei nicht nebensächlich, weil sie Verdichtung erzwingen und Konzentration organisieren, auf wenige Hauptakteure, übersichtliche Zeitebenen, nachvollziehbare Kausalketten; man könnte sagen, auf elegante und durchschlagskräftige Rätsel. Man bekommt die eigene wissenschaftliche Qualifikation im Wesentlichen dafür, grosse Mengen komplexer Information zusammenzufassen und dadurch neue Informationen zu erzeugen. Man ist als Wissenschaftler selbst ein Filter, ganz persönlich.

Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.

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