Freitag, 3. Mai 2013

Hubert Knoblauch: Wissenssoziologie, Wissensgesellschaft und die Transformation der Wissenskommunikation

Die Rationalisierung, die mit der Spezialisierung des Wissens und ihrer Institutionalisierung einhergeht, hat die Frage aufgeworfen, in welcher Weise moderne Gesellschaften die damit verbundene Aufspaltung des Wissens und der Handlungsorientierungen überbrücken und ihre Mitglieder integrieren können. Wissenssoziologisch wird diese Frage durch den Blick auf gemeinsame und geteilte Wissensbestände beantwortet, wie sie als kollektives Gedächtnis, Allgemeinwissen oder, noch grundlegender, durch den Begriff der Lebenswelt bezeichnet werden. Dabei kommt es jedoch zu sehr unterschiedlichen Diagnosen: Während die einen davon ausgehen, dass die geteilten Wissensbestände zunehmend schrumpfen, die Handelnden entsprechend freigesetzt werden und ihren subjektiven (Geschmacks- oder Erlebnis-) Präferenzen zunehmend selbstständig und damit auch eklektisch folgen, sehen andere etwa in der gemeinsamen "soziokulturellen Lebenswelt" oder in neuen "Gemeinschaften" einen Gegenentwurf zur "funktionalen" Aufspaltung des Wissens der spezialisierten Institutionen.

Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.

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