Mittwoch, 2. Oktober 2013

Erika Vögeli: Die Vermittlung von Bildung als Bürgerrecht – Die Heranbildung verantwortungsbewusster Staatsbürger

Viele und vor allem erfahrene Lehrer sind der Meinung, dass all diese Reformen nur dazu geführt haben, dass ein ruhiges Lernen im Klassenverband und die Bildung einer echten Klassengemeinschaft irgendwo von oben nicht mehr gewollt sind – mit ehrlicher Begründung hat sich ja bislang niemand in ein Lehrerzimmer gewagt –, mit allen Konsequenzen für die emotionale Seite von Schule und Lernen und für die Demokratie. Die erfahrenen Lehrer beklagen, dass die Kinder kein solides Grundwissen mehr erhalten und viel zuwenig auf das Berufsleben, geschweige denn auf ihre staatsbürgerliche Aufgabe in der Demokratie vorbereitet werden. Die angeblich wegen der Globalisierung für die Wirtschaft notwendigen «Reformen» dienen also der Realwirtschaft keineswegs, und sie versäumen eine der wichtigsten Aufgaben der Volksschule in einem demokratischen Staat: die Vermittlung von Bildung als Bürgerrecht und die Heranbildung verantwortungsbewusster Staatsbürger.

Kommentar von Willy H. Wahl (senior.org): Die Einführung ständig neuer Methoden und Lehrmittel und eines administrativen Aufwandes, der vielerorts ein echtes pädagogisches Nachdenken verdrängt hat, haben die Schule zu einem Gebilde gemacht, das mit Recht nun mit der Finanzblase aus Schrottpapieren verglichen werden muss. Die Initiatoren – USA, EU und OECD mit dem «Bertelsmann-Pflug» vorne dran – freuen sich offensichtlich am Erfolg.

Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.

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