Dienstag, 24. Februar 2015

Stephan Russ-Mohl: Wenn Wachhunde zahm werden. Die heikle Nähe tonangebender Journalisten zur Machtelite

"Krügers (Uwe Krüger: Meiningsmacht. Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten - eine kritische Netzwerkanalyse. Verlag von Halem, Köln 2013, 320 S.; SR) Befunde: Leitende Redaktoren der deutschen mronungsführenden Medien sind 'ausserhalb ihrer unmittelbaren journalistischen Pflichten vielfältig mit Politik- und Wirtschaftseliten verbunden'. Eine solche Einbindung könne 'als Ausdruck der Bemühung der Journalisten um hochrangige Quellen, um Information und Orientierungswissen aus dem Umfeld jener Akteure, die den grössten Einfluss haben, gesehen werden'. Doch dieses 'journalistisch durchaus ehrenwerte Bemühen' habe bedenkliche Begleiterscheinungen: Das 'embedding' der Journalisten führe dazu, dass diese die Sichtweisen der Entscheider-Eliten übernähmen - oder es würden eben nur solche Journalisten in die entsprechenden Hintergrundkreise, Stiftungen, Think-Tanks und zu nichtöffentlichen Konferenzen eingeladen, die deren Sichtweisen von vorneherein teilten."

Quelle: Neue Zürcher Zeitung, 24. Februar 2015 (Nr. 45, 236. Jg.), S. 36.

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