Samstag, 21. März 2015

Stefan Mogl & Oliver Thränert: Die Rekonstruktion eines Pockenvirus. Zukünftige biochemische Waffen sind eine Herausforderung, auf die Regierungen kaum vorbereitet sind

"Die wachsenden Überschneidungen zwischen Chemie und Biologie werden besonders dann sichtbar, wenn - vereinfacht ausgedrückt - Biologie Chemie produziert und Chemie Biologie. Chemikalien werden mithilfe biologischer Katalysatoren hergestellt, wie etwa Enzymen, oder mithilfe sich selbst vermehrender Orgamismen. Bekannte Organismen werden verändert, damit sie Chemikalien produzieren können. Umgekehrt wird es möglich, Organismen chemisch herzustellen. So gelang Forschern bereits 2002 mithilfe einer Bauanleitung aus dem Internet, frei zugänglichen Genom-Daten sowie gewöhnlichen Labormaterialien der Nachbau des Poliovirus. Dieses Virus gehört zwar zu den am einfachsten aufgebauten Organismen, doch erscheint es grundsätzlich möglich, auch komplexere Viren, beispielsweise das Pockenvirus, zu rekonstruieren. Da Pocken seit 1980 aus ausgerottet gelten und seitdem keine Impfungen mehr stattfanden, hätte dies weitreichende Folgen: Staaten oder auch Terroristen könnten Pocken absichtlich ausbringen."

Quelle: http://www.nzz.ch/international/die-rekonstruktion-eines-pockenvirus-1.18505948

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